zurück zur Übersicht

Wiener Schnitzel selbst gemacht

Schon vor dem Schnitzel gab es in der Wiener Küche Gerichte, welche paniert und in Fett ausgebacken wurden. Schließlich waren Semmelbrösel eine sinnvolle Verwertung von übriggebliebenem Gebäck aus teurem Weizenmehl und somit wertvoll. Beliebt war vor allem das bereits bekannte „Wiener Backhendl“, das erstmals 1719 in einem Kochbuch erwähnt wurde. Obwohl also bereits im 18. Jahrhundert Rezepte bekannt waren, welche dem gebackenen Schnitzel ähnelten, und die Bezeichnung schon 1831 erstmals in Maria Anna Neudeckers „Allerneuestem allgemeinen Kochbuch“ als „Wiener Schnitzel von Kalbfleisch“ zu finden war, hielt der Begriff „Wiener Schnitzel“ erst Ende des 19. Jahrhunderts Einzug in den allgemeinen Wortschatz. Davor waren Bezeichnungen wie „Kalbsschnitzel“, „Paniertes Schnitzel“ sowie „Eingebröselte oder panirte Schnitzeln“ gang und gäbe.

 

Das „Wiener Schnitzel“ war ursprünglich ein Festtagsgericht, wobei in der Vergangenheit anstatt des Kalbfleischs auch häufig das billigere Schweinefleisch genommen wurde. Es wurde damals nur selten, meist an Feiertagen und bei Hochzeiten zubereitet, bis es sich im Laufe der Jahrzehnte zur heute typischen Sonntagsspeise entwickelte. Auch die Präsentation hat sich im Laufe der Zeit verändert. Während als traditionelle Beilagen ursprünglich Grüner Salat, Kartoffelsalat, Gurkensalat oder auch Petersilienkartoffeln serviert wurden, sind heute hingegen auch Reis, Pommes frites oder Bratkartoffeln weit verbreitet. Wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der K.u.K. Hofmundküche noch Kapern und Sardellen zur Garnitur genommen, werden diese heute durch eine Zitronenscheibe oder -spalte sowie einen Zweig Petersilie ersetzt. Anmerkung: Auch wenn dies heute nicht mehr der Fall ist, hatte die Zitrone in der Vergangenheit eine wichtige Funktion – durch die Säure des Saftes und das Beträufeln des Schnitzels sollte unter anderem über schlechtes Fleisch oder altes Fett hinweggetäuscht werden.

 

Die Zubereitung in aller Kürze: Jedes Kalbsstück rhythmisch sehr dünn klopfen, nach Geschmack leicht salzen und pfeffern, danach in Mehl und Ei wenden. Mit Semmelbrösel panieren – jedoch niemals fest andrücken! – und anschließend in reichlich heißem Fett schön goldbraun ausbacken. Eigentlich ganz einfach. Heute bekommt die Zubereitung jedoch kaum noch die Aufmerksamkeit, die ihm zustehen würde. Wen Sie erlernen möchten, wie aus bestem Fleisch ein echtes „Wiener Schnitzel“ wird, sind Sie auf unserer Seite goldrichtig! Wir bieten Ihnen die Möglichkeit, den Fleischklopfer selbst in die Hand zu nehmen und sich in die Geheimnisse der Schnitzelzubereitung einweihen zu lassen.